Gras Raster Staub Nichts. Projektionen von Unordnung bei Le Corbusier, Rem Koolhaas, Gordon Matta-Clark und anderen, 2011 (Dokument)

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Archival Material Types:Buch
Title:Gras Raster Staub Nichts. Projektionen von Unordnung bei Le Corbusier, Rem Koolhaas, Gordon Matta-Clark und anderen

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Publikation: Gruppe:Diplomarbeit/Dissertation (DIPLOM)
Publikation: Typ:Dissertation
AutorIn:Streeruwitz Karoline
Creation date(s):2011

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Identification code:46820-D
Language:Deutsch

Area of information

Beschreibung:Wenn Architektur ihre Kritik gegenüber den bestehenden Machtverhältnissen formulieren will, dann greift sie auf die Vorstellung eines Raums außerhalb der Ordnung zurück: unberührte Natur, unkontrollierbare urbane Dichte, Geisterstädte, Trümmerfelder und grenzenlose Megastrukturen bieten die unterschiedlichen Szenarien, die eine Befreiung von räumlicher Ordnung versprechen. Dieser Raum ohne Ordnung ist reine Projektion: immer ist Raum von Politik besetzt, immer sind Machtverhältnisse im Spiel. Aber wenn es auch den Raum außerhalb der Macht, also ohne Ordnung, nicht gibt, so bietet die Vorstellung von ihm - seine Projektion - doch die Möglichkeit, die Verstricktheit der Architektur im Netz der Macht zu reflektieren. So werden fiktive Räume konstruiert und illusorische Orte beschrieben, in denen alles ganz anders wäre: es gäbe keine Ordnung, keine Festlegungen - und meistens auch keine Architektur. Die Auflösung von Ordnung wird also unmittelbar mit dem Verschwinden oder zumindest mit dem Rückzug der Architektur kurzgeschlossen. Die Kritik an den Machtverhältnissen wird damit - in der Konstruktion oder der Betrachtung solcher illusorischen Außenräume - zur Skepsis der eigenen Disziplin gegenüber. Diese Skepsis führt jedoch, wie die Projektionen von Unordnung zeigen, denen diese Arbeit nachgeht, nicht zum Rückzug, sondern zu einer potentiellen Ermächtigung: das, was in der Projektion als radikale Alternative aufgebaut wird, macht auch eine partielle und punktuelle Verwirklichung von Alternativen denkbar. Der Widerspruch zwischen der Realität eines Raums, der durch Ordnung überhaupt erst entsteht, und der Fiktion eines Raums, der sich der Ordnung entzieht, ermöglicht es, Architektur nicht als Behauptung einer bestimmten Ordnung zu betrachten, sondern als Vermittlung zwischen Ordnung und Unordnung, zwischen Planung und Ungeplantem.

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Publikation: Standort:Bibliothek
 

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9525814 Streeruwitz, Karoline (Dokument)
 

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Permission required:Aktenbildner/Provenienz
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL: http://archive.akbild.ac.at:8080/detail.aspx?ID=45285
 

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