Information on identification |
Archival Material Types: | Buch |
Title: | Ästhetische Autonomisierung als biomorpher Prozess |
|
Information on content and structure |
Publikation: Gruppe: | Diplomarbeit/Dissertation (DIPLOM) |
Publikation: Typ: | Dissertation |
AutorIn: | Eva Pudill |
Creation date(s): | 2006 |
|
Identification area |
Identification code: | 46097-D |
Language: | Deutsch |
|
Area of information |
Beschreibung: | Der Weg der Individuation oder problematisierenden Differenzierung beginnt schon mit der organischen Entwicklung - ist ein natürlicher Prozess der Formenwandlung von Leben überhaupt. Von einem, wie sich Gilles Deleuze nach Gilbert Simondon ausdrückt, "autonomen Code" aus, der mit Maurice Merleau-Ponty auch als "Melodie" interpretiert werden kann, resoniert (interagiert, kommuniziert) das Individuum mit seinem Milieu, ohne sich, wie anorganische Materie, ausschließlich von dieser Umwelt formen zu lassen. Denn das Milieu ist immer auch ein Feld der Möglichkeiten, ein Kraftfeld der Individuation oder ein existentielles Problemfeld. Die organische Individuation hinterlässt durch eine Spurung ein materielles Gedächtnis im Individuum. Dieser organische "Ursprung" des internen, autonomen Codes erklärt, warum das bis zur intellektuellen Differenzierung entwickelte Individuum diese "Melodie", von der es von innen bestimmt wird und die es in seiner intuitiven Auswahl (zwischen vielfachen Möglichkeiten des Verhaltens) lenkt, diese vom intellektuellen Horizont aus meist nicht, oder nie als solche erfassen kann, während es für andere diese "autonome", singuläre Differenz offen zur Schau stellt. - Sich für sich selbst diese Eigenartigkeit zu erschließen, bedeutet, in jenes präreflexive, präindividuelle Feld wieder einzutauchen, sich "dionysisch" zu autonomisieren, sich, das Chaos (präindividuelle Schichten und Zustände) passierend, vom autonomen Code aus bestimmen zu lassen oder sich "mit Vorsatz" der vorübergehenden Orientierungslosigkeit auszusetzen, in Zuständen der Euphorie intensiv in etwas aufzugehen, sich dem "Nullzustand" (Friedrich Schiller) der Bestimmbarkeit auszuliefern.
Wie im Prozess der organischen Differenzierung findet die Wandlung der Weltbezüge im Laufe der ästhetischen Autonomisierung durch differentielle, d. h. variierende Wiederholungen statt. Indem intuitive Intentionen, die vom internen Code des Problemfeldes bestimmt werden, immer wieder variierend die unterschiedlichen, den/die KünstlerIn "angehenden" Themen-Gebiete durchwandernd durchgespielt werden, dringt der/die KünstlerIn immer tiefer in seine/ihre singuläre Problematik ein, kann immer präziser die singuläre, monadologische Perspektive von der habilitierten, allgemeinen Konsens-Perspektive unterscheiden, was ihn/sie "von selbst" zur je eigenen ästhetischen Position führt. Der Prozess der ästhetischen Autonomisierung ist also, wie auch Schelling im "System des transzendentalen Idealismus" hervorhebt, sowohl ein bewusstloser als auch ein bewusster Prozess. Die Richtung des "Entwurfs" (Martin Heidegger) wird oder sollte vom internen Code - d. h. "bewusstlos" - bestimmt sein, während sich diese Intuition intellektuell oder auf anderen bewussten Ebenen entfaltet oder ausdifferenziert und so auch nach außen hin bestimmend wird. Ausgehend von dieser Intention (eines philosophischen Durchdringens des ästhetischen Prozesses der Individuation und Autonomisierung der Perspektive und der mit diesem Prozess in Verbindung stehenden Wandlung der Existenz) werden philosophische Diskurse passiert, um ihnen differentiell Begriffe zu entreißen, die mir für geeignet erschienen, diesen Prozess begrifflich fassbar zu machen - in Hinwendung auf das Feld der Kunst. |
|
Additional comments |
Publikation: Standort: | Bibliothek |
|
|
Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
|
URL for this unit of description |
URL: | http://archive.akbild.ac.at:8080/detail.aspx?ID=36394 |
|
Social Media |
Share | |
|