Versuchsweise extrem - Radikale feministische Manifeste als Provokation des Politischen, 2008 (Dokument)

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Archival Material Types:Buch
Title:Versuchsweise extrem - Radikale feministische Manifeste als Provokation des Politischen

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Publikation: Gruppe:Diplomarbeit/Dissertation (DIPLOM)
Publikation: Typ:Dissertation
AutorIn:Gudrun Ankele
Creation date(s):2008

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Identification code:46200-D
Language:Deutsch

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Beschreibung:Versuchsweise extrem - Radikale feministische Manifeste als Provokation des Politischen

Die Dissertation widmet sich anhand ausgewählter feministischer Manifeste der Frage, wie radikale, marginalisierte Texte in eine Diskussion des Feminismus miteinbezogen werden können und wie sie das Verständnis des Politischen problematisieren.

Der historische Ausgangspunkt der Dissertation ist dabei die "Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne" der französischen Schriftstellerin und politischen Publizistin Olympe de Gouges aus dem Jahr 1791, die Gudrun Ankele als erstes feministisches Manifest versteht. Weiters stehen folgende Texte im Mittelpunkt der Analyse: "Pessimistische Kardinalsätze - Ein Vademecum für die freiesten Geister" (1905) der österreichischen Philosophin Helene Druskowitz, "Manifeste de la femme futuriste" (1912) und "Manifeste futuriste de la luxure" (1913) der französischen Künstlerin und Tänzerin Valentine de Saint-Point, das "Feminist Manifesto" (1914) der englischen Künstlerin und Schriftstellerin Mina Loy, das "SCUM Manifesto" (1968) der amerikanischen Schriftstellerin und Warhol-Attentäterin Valerie Solanas, VALIE EXPORTs Manifest "Woman's Art" (1973) sowie das "Kontrasexuelle Manifest" (2000) der spanischen Philosophin Beatriz Preciado.

Das Manifest als Textgenre wie auch der Feminismus werden dabei als Produkte der Moderne verstanden, die die Konzeption einer sich linear entwickelnden Geschichte komplizieren: In ihrem grundlegend subjektivierenden Impetus bleiben beide Phänomene auch in einer als postmodern beschreibbaren Zeit relevant und funktionabel. Das Manifest ändert sich im Verlauf der Geschichte nur wenig, der Feminismus als emanzipatorisches Projekt muss sich immer noch mit paradoxen Fragen von Subjektivierung und Identität auseinandersetzen.

Die Dissertation verortet die Radikalität und das politische Potenzial dieser Texte auf der Ebene des Poetischen und liest sie als Texte, die das Verhältnis von Fiktionalität und Faktualität als ungeklärtes verstehen und für sich nutzen. Die radikal-utopischen Entwürfe und Forderungen der Manifeste zeigen sich so als poetische Gesten, die jedoch Veränderungen im Realen in Gang setzen sollen und die Manifeste als ethisch-moralische Kritik der Verhältnisse verstehbar werden lassen. Gudrun Ankele plädiert in ihrer Dissertation für ein agonistisches Verständnis feministischer Theorie und Praxis, in denen radikale Positionen wie die der Manifeste als Herausforderungen für scheinbar gesicherte Grundlagen, Begriffe und Forderungen des Feminismus miteinbezogen werden.

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Publikation: Standort:Bibliothek
 

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Accessibility:Öffentlich
 

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