Information on identification |
Archival Material Types: | Buch |
Title: | Klang.Körper.Raum |
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Information on content and structure |
Publikation: Gruppe: | Diplomarbeit/Dissertation (DIPLOM) |
Publikation: Typ: | Diplomarbeit |
AutorIn: | Ursula Winter |
Creation date(s): | 2003 |
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Identification area |
Identification code: | 45946-D |
Language: | Deutsch |
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Area of information |
Beschreibung: | Meine Diplomarbeit "Klang.Körper.Raum" stellt den Versuch dar, die kulturelle Bedeutsamkeit bzw. den persönlichkeits- und bewußtseinsbildenden Effekt der Arbeiten von vier zeitgenössischen Künstlern auf mehreren Ebenen zu analysieren. An Hand von Werkausschnitten der österreichischen Künstler Bernhard Leitner, Franz Pomassl, der Gruppe Granular Synthesis und des französischen Künstlers Robin Minard sollen die prägnantesten Unterschiede, die Schwerpunkte und künstlerischen Haltungen herausgestrichen werden, um diese dann auf einer höheren Ebene in einen für die Gesellschaft relevanten Kontext zu stellen. Dieser zielt auf die Fragestellung: Kann man die Bedeutung der Kunstwerke von den genannten Künstlern, die im Bereich "Klangräume" angesiedelt sind, als Wiederbelebung im Sinne von Neuorientierung, Selbstbestimmung und Autonomie (Selbstverantwortlichkeit) sowie als Indikator für kulturelle Entwicklung ansehen? Die von mir exemplarisch ausgewählten Künstler bewegen sich in ihrem Aktionsradius im Bereich der Kunst bzw. eines erweiterten Begriffes von bildender Kunst. Für diese, neben vielen anderen Künstlern, sind Klänge - Räume - das Material und Instrument für die künstlerische Arbeit, ja das eigentliche Thema. Mit einem Auszug aus dem Schlußwort möchte ich den inhaltlichen Kern meiner Arbeit darstellen: Bernhard Leitners Werk rückt den Aspekt des "bio-akustischen" Wahrnehmens in den Mittelpunkt. Er stellt den menschlichen Körper mit seiner Sinneswahrnehmung in das Zentrum seiner Arbeit, was gleichzeitig auf seine eigene Positionierung hinweist. Die Klanginstallationen zielen darauf ab, daß die räumliche Wahrnehmung des Individuums beeinflußt wird - und das Publikum dabei seine Sinne schärfen soll. Für mich bedeutet dieses Ansinnen, daß der Künstler unsere bewußtseinsbildende Wahrnehmungs- und damit auch unsere Unterscheidungsfähigkeit schulen möchte. Diesen Aspekt spricht Leitner jedoch nie explizit an, er versteht seine Arbeit letztlich als eine Möglichkeit, Klang von der Architektur abzulösen und Räume neu zu gestalten, wobei der Körper Instrument bleibt. Auch für Robin Minard stellt die "positive Beeinflussung" besonders unserer städtischen Umwelt mittels elektronischer Klangwelten den Hauptzweck seiner künstlerischen Arbeit dar. Doch er spricht den ganzheitlichen Aspekt gezielt an. Man kann sagen, daß seine Vision von einer "harmonischen Schwingung", die die Welt durchstrahlt, letztlich im Bereich des menschlichen Bewußtseins als "neues Bewußtsein" verklingen soll. Von einer Erweiterung des Bewußtseins mittels der Erweiterung von Hörgrenzen spricht der Künstler Franz Pomassl. Auch bei ihm steht der Mensch im Mittelpunkt seiner Arbeit.Während dieser ohnmächtig in die ultrasonaren Klänge verwiesen wird, fordert Pomassl in seiner radikalen Weise sein Publikum auf, sich bewußt seinem Tun zu stellen. Seine "Anti-Haltung" kann wie die "Pro-Haltung" beispielsweise von Robin Minard tatsächlich eine Reflexion bei kunst- und kulturinteressierten Personen anregen. Pomassls Eigendefinition - "von der homöopatischen Dosis bis hin zum Vernichtungsinstrument" - zeigt seine Bereitschaft bis an die Grenzen mit Klängen zu "operieren". Wie alle genannten Vertreter agiert die Gruppe Granular Synthesis im Randbereich Bildende Kunst bzw. erweiterte Plastik - wobei besonders ihr Werk "Minus" die Nähe zur Modernen Musik verdeutlicht. Es steht in der Tradition des Bild-Ton-Events, das vom Publikum als eine Verschmelzung der Außenwelt zugunsten der Innenwelt erlebt wird. Innerhalb ihrer künstlerischen Absicht intendieren Granular Synthesis eine Auseinandersetzung mit Realität: "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" Zusammenfassend glaube ich sagen zu können, daß künstlerisch-kulturelle Anstöße, die integrativ wirksam sind - damit meine ich, daß sich der Einzelne über diese Kunst immer mehr mit der Welt verbinden kann -, für die Persön lichkeits- u. Bewußtseinsentwicklung enorm wichtig sind. Diese Möglichkeit tragen die angeführten Werke mehr oder weniger in sich.Ein Individuum, das durch künstlerische Aktivitäten verstört ist, kann diese Erfahrung nur in einer echten, aufbauenden Bereicherung seines Bewußtseins verstehen - in dieser gelänge ein neuer Erfahrungshorizont. Mit diesem neu entwickelten Selbstverständnis halte ich es für denkbar, daß sich auf der gesellschaftlichen Ebene in weiterer Folge eine angemessenere Wertehaltung bildet. |
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Publikation: Standort: | Bibliothek |
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Related units of description |
Related units of description: | DiplomandIn/DissertantIn - Diplomarbeit/Dissertati: Winter, Ursula (Dokument)
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL: | http://archive.akbild.ac.at:8080/detail.aspx?ID=36901 |
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