In Effigie. Versuch über das Sehen von Bildern, 2005 (Dokument)

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Archival Material Types:Buch
Title:In Effigie. Versuch über das Sehen von Bildern

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Publikation: Gruppe:Diplomarbeit/Dissertation (DIPLOM)
Publikation: Typ:Diplomarbeit
AutorIn:Herbert Steinwender
Creation date(s):2005

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Identification code:46130-D
Language:Deutsch

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Beschreibung:In der Arbeit wird der Versuch unternommen, ausgehend von einer Verständigung darüber, was "Sehen" heißt, einige Schritte zur Klärung des Bildbegriffs zu tun. Es geht also darum, aufzuzeigen, welche Konsequenzen sich aufgrund einer bestimmten Auffassung von der visuellen Wahrnehmung für die Frage "Was ist ein Bild?" abzeichnen.

Entsprechend dieser Aufgabenstellung gliedert sich die Arbeit in zwei Teile. Im ersten Teil, betitelt mit "Wahrnehmen, Erkennen und Handeln", ist zunächst der Punkt zu erreichen, wo das Sehen überhaupt zu einem "Problem" wird. Und zwar einmal für den Sehenden selbst, und dann vom Standpunkt eines außenstehenden Beobachters aus, wie ihn ein empirisch verfahrender Psychologe einnimmt. Dieser Problementfaltung gilt besonderes Augenmerk. Sie ist wichtig, um zu sinnvollen Fragen zu gelangen bzw. um zu verhindern, dass mit dem unkritischen Fortschreiben einer traditionellen Problematisierung des Sehens auch implizite Annahmen übernommen werden, die für das ganze Unternehmen unbemerkt vorab die Weichen stellen. Als Resultat dieses Vorgehens wird das "Bottom-up/top-down-Wahrnehmungsmodell" der Kognitiven Psychologie als weitgehend angemessen erachtet - allerdings nur unter dem Vorbehalt, dass dem visuellen Erleben "Intentionalität" in einem Sinne zukommt, wie man sie im Anschluss an Edmund Husserls Phänomenologie vor allem bei Maurice Merleau-Ponty diskutiert findet. Im Zusammenhang damit fließen auch Befunde der "Gestaltpsychologie" in die Überlegungen ein. Außerdem wird deutlich, dass im Unterschied zu einer psychologisch-genetischen Thematisierung des Sehens und seiner Befragung in philosophisch-erkenntnistheoretischem Blick die Dinge selbst anwesend, "leibhaftig" da sind, ich sie also selbst oder direkt sehe - denn was sonst sollte sehen heißen. Aber zugleich und für eine erste Präzisierung des Begriffes "Sehen" gibt es auch Anlass einschränkend festzuhalten, dass in der aktuellen Wahrnehmung ein Ding andererseits doch nicht ganz und gar gegeben ist. Denn unausweichlich ist das Wahrnehmen von Gegenständen an eine bestimmte Situation gebunden: Ein Ding sehen bedeutet prinzipiell, es von irgendwoher, nämlich von meinem momentanen körperlichen Standpunkt aus sehen, sodass es sich mir stets nur von einer Seite und im wahrsten Sinne des Wortes oberflächlich darstellt; dabei zudem lediglich im Hinblick auf Form, Größe und Farbe, die in ihrer konkreten Ausprägung aber wiederum nicht einfach registrierbar, ablesbar sind, da sie in Abhängigkeit von meinem (relativen) Ort sowie der herrschenden Beleuchtung einem mannigfaltigen "perspektivischen" Wandel unterliegen, der als solcher von den Veränderungen und Bewegungen eines Dinges zu unterscheiden ist. Es kann also das, was ich aktuell sehe, nicht ohne weiteres mit dem jeweiligen Gegenstand selbst identifiziert werden. Das aber tue ich gewöhnlich ohnehin nicht, was sich auch zeigt, wenn die erwähnten Beschränkungen hinsichtlich des gerade Sichtbaren zuweilen zur Sprache kommen. Diese in einem weiten Sinne verstandene Perspektivität der visuellen Wahrnehmung ist meinem Alltagsbewusstsein ein durchaus vertrauter Umstand: so sieht man eben. Ob es sich dabei um Werke der "Kunst" handelt oder handeln könnte, ist zweitrangig.

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Publikation: Standort:Bibliothek
 

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Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL: http://archive.akbild.ac.at:8080/detail.aspx?ID=36845
 

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