Repräsentationen weiblicher Schönheit vor dem Hintergrund von Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, 2008 (Dokument)

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Archival Material Types:Buch
Title:Repräsentationen weiblicher Schönheit vor dem Hintergrund von Entwicklungen des 19. Jahrhunderts

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Publikation: Gruppe:Diplomarbeit/Dissertation (DIPLOM)
Publikation: Typ:Diplomarbeit
AutorIn:Birke Verena Sturm
Creation date(s):2008

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Identification code:46175-D
Language:Deutsch

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Beschreibung:"Die bildende Kunst hat dazu beigetragen, dass wir, wie die Jollofs, nach Schönheit streben. Sie hat uns bestimmte Körpertypen als Ideal präsentiert und diese Idealvorstellung von Göttern, Heiligen und Helden geprägt. In Kirchen, Museen, vor Denkmälern und in ihren Häusern haben Hunderte von Generationen von Gläubigen die gemalten, gemeißelten, modellierten und gegossenen Gestalten betrachtet und zu ihnen gebetet. In der hohen Schule der Kunst hat dieses Körperideal mittlerweile ausgedient, aber die Gebrauchskunst und die Medien werden auch heutzutage noch von ihm beherrscht." (Hersey, "Verführung nach Maß", 1998, S.19.)

In dieser Arbeit wird die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert offensichtlich werdende Verschiebung der Repräsentation weiblicher Schönheit von der Kunst in die Welt der Alltagskultur untersucht. Es wird unter anderem insbesondere auf die Entstehung einer Massenkultur im 19. Jahrhundert eingegangen, die zum einen Konsumgüter und damit gleichzeitig Produkte zum Schaffen und Erreichen von Schönheit einem breiten Publikum zur Verfügung stellte und zum anderen neue massenmediale Formen der Bildproduktion erlaubte sowie neue Kontexte der Abbildung für die weibliche Schönheit bot. Heute sind es gerade die Massenmedien der Alltagswelt, die Schönheitsideale vorgeben.

Was aber ist mit der weiblichen Schönheit in der Kunst passiert? Während sie in der Alltagswelt im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer stärker wurde, schien sie hier kaum eine Rolle mehr zu spielen. Und wenn doch, so wirkte sie selten idealbildend. Eine Entwicklung, die sich ebenfalls bereits im 19. Jahrhundert abzeichnete. So ist in der Kunst des 19. Jahrhunderts die schöne Frau an sich zwar noch äußerst präsent, oft aber weist gerade eine aus Waren konstituierte Schönheit der Frau in diesem Kontext auf die Leere und Scheinbarkeit der neuen Konsumkultur für die Massen hin. Vom Schaffen eines schönen Idealvorbildes kann dann nicht mehr die Rede sein.

Im Zusammenhang mit verschiedenen Darstellungen in Medizin, Fotografie, Konsumpräsentation und Kunst im ausgehenden 19. Jahrhundert kommt es in dieser Arbeit immer wieder zu einer Auseinandersetzung mit der Frage, was Schönheit jeweils bedeutet. So oszilliert die weibliche Schönheit zwischen der platonischen Vorstellung des Abglanzes eines Inneren und der mit der Disziplin der Ästhetik aufkommenden Vorstellung einer im Auge des/der BetrachterIn liegenden reinen Äußerlichkeit und Materie, die über Qualitäten des betrachteten Objektes keinen Aufschluss gibt. Gleichzeitig zeigt sich, dass sich im 19. Jahrhundert die Darstellung weiblicher Idealschönheit nicht nur von der Kunst in die Alltagswelt verlagerte, sondern dass auch die Arten und Bedeutungen der Darstellungen heutigen bereits entsprechen. Wie so viele Entwicklungen des 19. Jahrhunderts waren auch die der Repräsentationen weiblicher Schönheit wegweisend für eine neue Form, die bis heute von Bedeutung ist.

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