Farbe, nervöse Materie. Über den Pluralismus der Farbe, 2007 (Dokument)

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Archival Material Types:Buch
Title:Farbe, nervöse Materie. Über den Pluralismus der Farbe

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Publikation: Gruppe:Diplomarbeit/Dissertation (DIPLOM)
Publikation: Typ:Dissertation
AutorIn:Andrej Skrbinek
Creation date(s):2007

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Identification code:46006-D
Language:Deutsch

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Beschreibung:Beim vorliegenden Text geht es mehr um eine exegetische und weniger um eine spekulative Arbeit über den gängigen philosophischen Farbdiskurs, der zurzeit in den Vereinigten Staaten geführt wird. Der Verfasser weicht vom synkretistischen, malerischen ab und bewegt sich vom konkreten zum abstrakten Verständnis der Farbe. Als Ausgangstheorie dient ihm die Kant'sche Erkenntnistheorie mit der logischen Annahme einer Existenz des erkennenden Wesens. Dabei geht er vom Begriff der Apperzeption, des Selbstbewusstseins und von Thesen Dieter Henrichs Klassifizierung der Kant'schen Lehre von der Objektivität, Identität und Selbstbewusstsein aus. In der Untersuchung des Farbdiskurses wendet sich Skrbinek den Texten von Paul A. Boghossian, Jonathan Cohen, Larry C. Hardin, Brian P. McLaughlin, David J. Vellemann u. a. zu. Er liefert eine Übersicht, stellt grundlegende Differenzen unter Farbtheorien dar, deutet das Problem des Farb-Realismus und erörtert den Farb-Diskurs mit dem Umriss des eliminativistischen Arguments und epistemologischen und phänomenologischen Anforderungen an die gängigen Farbtheorien. Das relationalistische Argument wird skizziert, die Wahrnehmungsvariation und die Differenzen zwischen den Spezies, Personen und intrapersonale Differenz werden dargestellt. Gedeutet wird die Differenz zwischen Funktionalismus und Dispositionalismus als zwei Versionen des Relationalismus, der funktionalistische Standpunkt zur Ontologie, Epistemologie und Phänomenologie der Farbe wird dargestellt und die Möglichkeit einer Inversion des phänomenalen Charakters erörtert. Im Ausblick stellt Skrbinek fest, dass das erkennende Wesen, in einem bestimmten Sinn, nur ein Glaube ist, auf dem viele Menschen auf einer simplen Stufe der Reflexion beharren, wie auch im philosophischen Diskurs einige Philosophen auf einer höheren intellektuellen Ebene der Reflexion an der Existenz des erkennenden Wesens festhalten. Die Eliminativisten weisen einen solchen Glauben zurück und behaupten, dass es im ontologischen Sinn keine Farbe gibt. Es scheint nur schwer zu verstehen, wie die eliminativistischen Ansichten ohne den Einklang mit dem begrifflichen Schema vom farbeerkennenden Wesen gerechtfertigt werden können, da sich die Vertreter der Theorie in ihren Nachweisen auf die Widerspiegelung der Struktur dieses Schemas berufen. Bei Relationalisten und Funktionalisten begegnet man der Behauptung, dass Farbe keine besondere intrinsische Struktur ist. Diese Farbstrukturen sind unterschiedlich und sie beeinflussen den Betrachter in bestimmter Art. Bis dato ist die einer reinen Farbe entsprechende physikalische Eigenschaft nicht gefunden worden. Die Gründe dafür sind in der Möglichkeit zu suchen, dass Farbe zuerst vom individuellen Bewusstsein synthetisiert werden muss. Zwischen der Welt an sich und der wissenschaftlichen Erkenntnis steht möglicherweise ein individuelles biologisches Substrat, das man nicht vollkommen umgehen kann, weder um zu wissenschaftlicher Erkenntnis zu gelangen, noch um sich genügend über die Welt zu erheben, um die metaphysische Frage völlig zu beantworten. Nach Skrbineks Meinung ist die Farbe, den Farbdiskurs überblickend, keine dieser Welt immanente, sondern eine kontingente Eigenschaft, und der Farbdiskurs wird daher auch in Zukunft seine Relevanz als transzendental-philosophisches, metaphysisches Thema finden.

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Publikation: Standort:Bibliothek
 

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Permission required:Keine
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Accessibility:Öffentlich
 

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