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Archival Material Types: | Buch |
Title: | Das Bild des Herzens im 15. Jahrhundert |
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Information on content and structure |
Publikation: Gruppe: | Diplomarbeit/Dissertation (DIPLOM) |
Publikation: Typ: | Diplomarbeit |
AutorIn: | Marina Dell´mour |
Creation date(s): | 2009 |
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Identification area |
Identification code: | 46254-D |
Language: | Deutsch |
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Area of information |
Beschreibung: | Das Bild des Herzens im 15. Jahrhundert als Symbol und Organ in religiöser und profaner Kunst sowie seine Wechselwirkung mit dem anatomischen Abbild
Ausgangspunkt für die Fragestellungen dieser Arbeit ist die Abbildung eines kleinen Herzens, welche sich auf der Titelseite befindet. Es ist ein besonderes Herz, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht gewöhnlich und bekannt zu sein scheint. Doch nur auf den ersten Blick. Was ist zu sehen? Ein hellrosa Herz auf gelblichem Grund, doppelt umrahmt von einem beigen und einem dunkelgrünen Rahmen. Ohne weitere Informationen könnte es ein x-beliebiges Herz sein. Doch bei näherem Blick auf das Original lässt sich erkennen, dass dieses Herz über einen Schnitt verfügt, der nicht nur grafisch dargestellt, sondern direkt in das Blatt, in den Bildträger selbst hineingeschnitten wurde. Wir haben es hier mit einem verletzten, einem durchbohrten Herzen zu tun. Doch wie kommt es zu diesem Bild, das sich ohne weitere Informationen so schwer in der Tiefe entschlüsseln lässt? Lässt es sich vielleicht aus dem Titel erschließen: "Das heilige Herz. Anonym. Vor 1470."? Ein Herz aus dem 15. Jahrhundert, das so modern anmutet, dass man es auch ohne weiteres einer Arbeit aus der Pop-Art zuordnen könnte. Haben wir es nun mit einem Herz der weltlichen Liebe zu tun? Oder mit einem religiösen Symbol? Und warum reicht es, auf dieser Abbildung nur ein einfaches Herz mit einem Schnitt zu zeigen - beinahe eine Abstraktion - und trotzdem scheint für die mittelalterlichen Betrachter der Sinn klar und alles Wesentliche gesagt zu sein? Dieses kleine, unscheinbare Herz von damals: es hat doch seine Faszination bis heute nicht eingebüßt und wirft zugleich eine große Menge Fragen auf.
In der Arbeit geht es um zwei Bereiche: den symbolischen (Symbolbild) und den organischen (Abbild), eine scheinbare Dualität. Bereits viele Sammelbände haben versucht unterschiedliche Gedanken zum Herz nebeneinander stehen zu lassen. Die Betonung liegt auf "nebeneinander", denn der Blick auf das Vernetzte, das sich gegenseitig Bedingende, auf die aktive Wechselwirkung kommt meiner Meinung nach zu kurz oder besser: ist jener Blick, der mich interessiert und über den es sehr wohl Neues zu sagen gibt.
Es soll untersucht werden, wie es damals tatsächlich mit der Trennung "Symbol vs. Organ" ausgeschaut hat und ob eine Wahrnehmung als Dualismus überhaupt eine Berechtigung hat. Wo gibt es Überlappungen? Wo nicht? Und wie drückt sich dies im Bild aus? Besondere Betonung erhält dabei die Verwendung des Herz-Jesu-Symbols, denn es ist gerade dieses Herz, das "heilige Herz", das als Symbol eine unglaubliche Körperlichkeit aufweist, steht es doch durch das Passionsgeschehen im Kontext des körperlichen Leides eines realen schlagenden menschlichen Herzens, das sich dem körperlichen Tode stellt. Gleichzeitig bleibt es das Herz Gottes: ein Herz der Liebe, der Selbsterkenntnis und Wiederverbindung und somit zutiefst ein Symbol. Um sich dem Thema von der biologischen Seite zu nähern, wurden außerdem eine Vielzahl mittelalterlicher anatomischer Abbildungen hinzugezogen und kontextualisiert.
marina_dellmour@yahoo.de |
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Additional comments |
Publikation: Standort: | Bibliothek |
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | http://archive.akbild.ac.at:8080/detail.aspx?ID=36484 |
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